Löninger Tafel versorgt auch 130 Kinder

Donnerstag, 13.06.2013 Lokalnachrichten – Löningen

Pro Woche bis zu 120 Warenkörbe

Löningen (mt). Es kommen nur wenige Worte über ihre Lippen. Die dunklen Augen die meiste Zeit auf den Boden gerichtet. Manchmal unruhig hin und her flackernd. Dabei könnte die gut 60-Jährige in roter Bluse und schwarzer Hose auch als Ehrenamtliche durchgehen. Heute beim Besuch des Vechtaer Caritasdirektors Dr. Gerhard Tepe in der Löninger Tafel anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Tafelbewegung in Deutschland.

Ein geschöntes Äußeres: für Caritasreferentin Elisabeth Pohlmann „typisch“. Die Armut werde verborgen. Auch für – nennen wir sie ‚Rose Müller‘ – war das anfangs so: „Ich habe mich geschämt hier her zu kommen“, ist einer der wenigen Sätze aus dem Mund der gepflegten Dame zu hören. Tränen scheinen hinter den wenigen Silben her schießen zu wollen.

Rose Müller gehört zu einer von 286 ‚Bedarfsgemeinschaften‘, die sich bisher in der ‚Tafelausgabe Altes Amt Löningen‘ – so der Name des selbständigen Vereins, der eng mit der Cloppenburger Tafel zusammenarbeitet – haben registrieren lassen, erzählt Vorstand Gerhard Einhaus. Knapp 120 dieser Gemeinschaften – umgerechnet 300 Personen – werden aktuell versorgt. 130 von ihnen sind Kinder, berichtet Einhaus, früher Chef eines Futtermittelhandels mit gut 30 Angestellten.

Rund 120 Warenkörbe gehen in Löningen pro Woche an Bedürftige. Knapp 4.800 innerhalb eines Jahres. Und damit rund 15.000 seit Beginn vor drei Jahren. Die Tafel sei wie ein Unternehmen, schildert der erste Vorsitzende nicht ohne eine Portion Humor. Es gebe Wareneingang, Warenausgang, einen Fahrzeugpark, regelmäßige Kosten.